Page in Arizona, so scheint es ist der Umschlagplatz der großen Nationalparks Amerikas. Hier wird einem wirklich alles geboten, Wälder, Steinformationen, Flüsse, alle Natursehenswürdigkeiten auf einem Fleck. Ganz anders ist der Page Arizona Antelope Canyon. Bei Dauerregen ist er ein reißender Fluss, aber wenn die Sonne scheint, kann er zu Fuß durchquert werden. Allerdings mit dem Rollstuhl ist das so gut wie nicht machbar. Hier komme ich mit den Indianern ins Gespräch die diesen Canyon quasi betreiben und nach kurzem Überreden, ziehen sie mich durch den tiefen Sand. Man sollte überlegen ob man sich das antut, doch der Anblick im Canyon ist absolut genial und unvergesslich – Gute Entscheidung!
Weiter geht es zum Zion National Park in Utha, der eigentlich ein Park für Wanderer mit unterschiedlichsten Ansprüchen und Schwierigkeitsgraden ist. Und auch dort finden wir 2-3 Touren die mit dem Rollstuhl einfach nur schön zu erleben sind. Viele sind hier für mehrere Tage, aber für uns reicht der eine Tag.
Mein Favorit ist allerdings der Bryce-Canyon-Nationalpark der im Südwesten Utahs liegt. Grund dafür sind die farbigen Felspyramiden, der sogenannten Hoodoos. Nur ist hier ein wenig zugig – wir kommen aus wunderbaren 24 Kalifornischen Graden und hier sind es gerade mal 6°.
Aber die Reise vom Grand Canyon, über Page nach Death Valley ist so wunderschön und beeindrucken, dass man das ganze Erlebte nur schwer auf einmal verarbeiten kann. So muss ich zugeben, dass ich bei unserer Ankunft im Death Valley ziemlich platt bin. Zumal wir hier nun wieder 30° Grad haben, aber diese Weite und der ausgetrocknete Salzsee, der an wenigen Tagen auch von Wasser bedeckt ist, mich seinen Bann zieht. Der Rollstuhl rollte perfekt auf der salzenen Oberfläche. „Das hier ist er also der heißeste Ort der westlichen Hemisphäre“ dämmert es mir aus dem Erdkunde-Unterreicht, hier muss man gewesen sein!
Nach der großen Tour geht es wieder zurück an die Küste nach Santa Barbara, einfach Beach-Life, einfach Entspannen, Ausflüge mit den Bikes am Strand und das berühmte California Feeling mit jedem Zug genießen.
Aufbruch nach Monterey dem Fischerstädtchen, dem Kontrastprogramm an der Westküste, verschlafene Häuser, Pfahlbauten ins Meer hinein gebaut, gelebte Historie, die einem die Amerikaner so perfekt verkaufen können, Robben am Strand und natürlich frisch gefangen Fisch „Catch of the Day“ essen…
Obwohl der Weg um einiges Länger ist bringt uns der Highway No.1, immer mit dem Blick zum Meer in Richtung San Franzisco. Wenn man Glück hat, soll man hier vom Auto aus sogar Wale sehen können, aber nach so viel glückseligen Momenten der vergangenen Wochen, wäre das wohl ein wenig zu viel gewesen.
In San Franzisco ankommend spüren wir sofort diesen Schmelztiegel der Kulturen dieser Welt. Alles ist Multikulti, bunt, lebhaft, Alt trifft Moderne und alle Geschmäcker dieser Erde begegnen uns auf unserer eigentlich ungewollten kulinarischen Reise durch die vielen Bakeries, Food Trucks und Chinatown. Ebenso wie das stete auf und ab mit Bergen die selbst für das Handbike mit E-Antrieb beinahe zu viel sind. Die Ausflüge zur Golden Gate Bridge und Alcatraz stehen ebenso auf dem Programm wie mein obligatorisches Basketballspiel der Golden State Warriors in Oakland. Hier noch ein Tipp, für einen Trip zum unbeschreiblichen Muir Woods National Monument Park. Wer auf 80m und 1000 Jahre alte Bäume steht, muss hier gewesen sein. Und wie immer natürlich alles rollstuhlgerecht hingezaubert!
ach 3 Wochen haben wir 3000 km auf der Uhr des Mietwagens. Meine Freundin hat jeden einzelnen abspult (Respekt dafür!), der Wagen geht geschickter Weise zurück am Flughafen in San Franzisco, das Fahrrad ist verkauft und die Kofferschlange steht wieder bereit – Byebye Westküste – I’am gona miss you, wherever I go!
Hier passt einfach alles, jedes Hotel hat eine sogenannte „Roll-in“ Shower, also eine ebenerdige Dusche, auch oder gerade für mich als Tetra das Land der 1000 Möglichkeiten – everything goes – wie wir so schön sagen, auch wenn man nicht auf Berge klettern oder in Schluchten hinab steigen kann, gibt es doch immer eine Alternative und die Städte sind einfach vorbildlich behindertengerecht ausgebaut.
Gebucht haben wir bei „Behindertengerechte-Reise“ (Inhaberin Steffi Raila). Ihr sagt einfach, falls es Euch gefallen hat, Ihr wollt Sebastians Trip von 2014 erleben – und dann kann’s los gehen!!