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Rüstige Rentner

Reisen im Alter oder gar die Chance für Alle?

Zu alt für den Strand? Nie! Die Deutschen reisen nach wie vor gerne ans Meer – an die deutschen Küsten, nach Italien und vor allem nach Spanien.

Immer mehr Urlauber sind im Rentenalter fit – und haben viel Geld. Für Reiseveranstalter ist es allerdings gar nicht so leicht, diese vielversprechende Kundschaft gezielt anzusprechen.
Denksportaufgabe ON:

Im vergangenen Jahr waren sie fünf Wochen in Australien, von Melborne über das Great Barrier Reef bis zum mythenumwobenen Uluru: ein halbes Dutzend Inlandsflüge, Tausende Kilometer im Mietwagen, fast jede Nacht in einem anderen Hotel. Wenige Wochen nach seiner Rückkehr plant das Ehepaar G., seit einem Jahr in Rente, bereits die nächste Reise: drei Wochen Namibia, von Etosha bis zum Caprivizipfel, auch diesmal wieder alles übers Internet und mithilfe eines Reisebüros individuell organisiert.

Natürlich stehen die G.s nicht für die Mehrheit, aber doch für eine immer schneller wachsende Gruppe der sogenannten Generation 65 plus. Sie sind fit, verfügen über eine relativ hohe Rente sowie ausreichend Zeit und Lust, sich die Welt anzusehen.

Die über 65-Jährigen sind schon heute eine wichtige Zielgruppe für die Reiseindustrie und sie werden in Zukunft noch viel wichtiger sein: Laut Statistischem Bundesamt hat sich ihre Zahl zwischen 1990 und 2014 um 43 Prozent erhöht, auf insgesamt rund 17 Millionen. Und weil es bei steigender Lebenserwartung gleichzeitig immer weniger Kinder gibt, wird es Prognosen zufolge schon von 2030 an mehr über 65-Jährige als unter 30-Jährige geben.

“Rentner wollen im Urlaub meist nicht die Füße hochlegen”, sagt Philipp Wagner von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR). “Während Jüngere häufiger am Strand entspannen, stehen bei den Rentnern vielfältige Aktivitäten auf dem Programm”, so Wagner. Sie machen deutlich mehr Städte-, Rund- und Naturreisen als der Rest der Bevölkerung. Dabei geben sie im Schnitt pro Kopf und Reise 970 Euro aus, auch das ist mehr als der Durchschnitt. Bei Auslandsreisen wählen sie am liebsten Spanien, vor allem die Kanarischen Inseln, gefolgt von Italien und Österreich. Und sie machen sehr gerne Urlaub im eigenen Land: 41 Prozent der über 65-Jährigen verbrachten 2015 ihren Haupturlaub in Deutschland, bei den Jüngeren waren es 24 Prozent.

Für Reiseveranstalter ist es gar nicht so leicht, diese vielversprechende Kundschaft gezielt anzusprechen. Eigene Kataloge für Ältere kommen nicht gut an, ganz einfach, weil viele Ältere sich nicht alt fühlen. Der Studienreiseveranstalter Studiosus etwa ließ einen für diese Zielgruppe lancierten Katalog namens “Reiseträume” mit größerer Schrift und speziellen Senioren-Angeboten bald wieder fallen. “Man kann nicht alle 70-Jährigen über einen Kamm scheren”, sagt Studiosus-Sprecher Frano Ilic. Die einen machten problemlos normale Studienreisen mit, für jene, die sich weniger zutrauen, habe man unter dem Label “mit Muße” Reisen entwickelt, die etwas entspannter seien: weniger Hotelwechsel, weniger Besichtigungsprogramm, und vor allem bei Fernreisen sei ein Arzt mit von der Partie. Das komme gut an, so Ilic, wenngleich das Segment in den letzten Jahren nicht deutlich gewachsen sei.

Dennoch: Die Alten kommen mit Macht. Sie entscheiden Wahlen, sie füllen Kreuzfahrtschiffe und verhelfen Wohnmobil- und E-Bike-Anbietern zu vollen Kassen. Wenn es aber in hohem Alter doch nicht mehr so schnell geht und die Gesundheit nachlässt, sind viele Unternehmen gerüstet: Die Charter-Fluglinie Condor etwa hat die Abläufe beim Einchecken und Boarding so eingerichtet, dass auch langsamere Passagiere stressfrei einsteigen können. Zudem berät ein Mediziner am Boden die Crew, sollte es einen Passagier mit gesundheitlichen Problemen geben. Die Bahn hat im ICE 4 mehr bodennahe Gepäckablagen, Haltegriffe und kontrastreichere Displays eingebaut. Zudem kann eine neue App die oft schlecht verständlichen Durchsagen als Text anzeigen. Brauchen nur noch alle Älteren ein Smartphone, um den Anschluss nicht zu verpassen.

Wobei ich dann mal so ganz persönliche die Frage in den Raum stelle – profitieren die Rentner jetzt von der Barrierefreiheit der Behinderten oder die Rentner von den Behinderten? Eure Ideen dazu?

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