Wir können uns nur immer wieder für das Vertrauen in uns bedanken und unsere Hochachtung für die Planung, Flexibiltät und vor allem den wertschätzenden Umgang miteinander aussprechen!
Wir (4 Personen) verbrachten 5 Nächte im Hotel Adlon Kempinski am Brandenburger Tor. Die Entscheidung für das Hotel fiel kurzfristig, da bei der Buchung beim Reisebüro für das Wunsch-Hotel etwas schief gelaufen war.
Das Adlon verfügt über mehrere behindertengerechte Zimmer und wir waren sehr zufrieden mit dem Service und der Ausstattung.
Schon an der Tür beginnt die Unterstützung und Stressreduktion. Man fährt bis vor den Eingang, wo ein freundlicher Herr auch mal mit einem Regenschirm kommt, um beim Aussteigen und Transfer ins Hotel behilflich zu sein. Als nächstes gibt man ihm den Autoschlüssel und muss sich keine Gedanken mehr um eine Parkmöglichkeit und Autosicherheit machen. Unser Rolli-Mobil wurde auf der Straße vor dem Hotel eingeparkt.Das Gepäck wird ebenfalls gleich am Auto in Empfang genommen und dann auf die Zimmer gebracht.
Man bot uns an zwei Zimmer mit doppelter Verbindungstür zu beziehen, so dass ich auch gerade in der Nacht kurz direkt von meinem in das Zimmer der Kundin gehen konnte. Außerdem war ich so in Hörweite, wenn ich nur eine Tür geschlossen hielt.
Das Zimmer hatte 2 Marmor – Badezimmer, wovon eines groß und absolut rollstuhlgerecht war. Die Tür ließ sich über einen Schalter an der Wand öffnen und schloss dann von allein wieder. Die Waschbecken waren unterfahrbar, die Wasserhähne im Sitzen gut erreichbar und es gab an beiden Seiten des WC`s herunterklappbare Haltegriffe. Ein Highlight war das eingebaute Bidet in der Toilette. Die Dusche war groß, ebenerdig und mit ausreichend Haltegriffen ausgestattet.
Das kleinere Bad eignet sich für den laufenden Partner. Neben einer Dusche mit Sitzmöglichkeit gibt es hier auch eine Badewanne.
Per Fernbedienung ließen sich bei den beiden Betten nicht nur das Kopf- und Fußteil höhenverstellen, sondern das gesamte Bett hoch und runter fahren, was für die Übernahme der Pflege optimal war. In den Nachttischschubladen befanden sich die Bedienelemente für alle Lampen und die Klimaanlage.
Es gab Notfallklingeln am Bett und im Badezimmer.
Obwohl das Zimmer nicht sonderlich groß war, war es kaum ein Problem den großen Pflegerollstuhl und den Lifter im Zimmer, bzw. im 2. Badezimmer unterzubringen.
Eine typische Erschwernis war einzig der überall verlegte Teppichboden, der die Lifternutzung für eine Person allein so gut wie unmöglich machte.Der Lifter ließ sich zudem nicht unter das Bett schieben, weil der untere Rahmen sehr niedrig war. Wir hatten jedoch viel Spaß beim Transfer von einer Ecke des Bettendes und zu Zweit schoben wir unseren Schützling dann im Bett rauf und runter.
Die Fahrstühle waren nicht sehr groß, aber es war kein Problem sich zügig eine Schiebe-/ Stelltechnik anzueignen. Außerdem war es schön vor den Fahrstuhltüren auf die alten mechanischen Anzeigen zu sehen, zwischen welchen Stockwerken sich der Lift gerade bewegt.
Das Personal ist überaus freundlich und hilfsbereit.Das Essen und insbesondere das Frühstück war, wie vom Adlon zu erwarten, absolut hervorragend. Wünsche wurden sofort äußerst professionell erfüllt.
Als Fazit können wir sagen, dass sich das Hotel gut eignet, um mit einem Schwerpflege-bedürftigen samt medizinischen Hilfsmitteln einzuchecken. Wenn man aktiver Rollstuhlstuhlfahrer ist, könnten die Teppichböden im gesamten Hotel etwas anstrengend werden.
Mit einem kleinen Aufzug ist es möglich in den Spa Bereich zu gelangen. Zum Schwimmbecken, Wirlpool und den Ruheliegen gelangt man über 2 – 3 Stufen. Für den Pflegerollstuhl und die Schwerpflegebedürftigkeit war der Bereich für unsere Kundin ungeeignet, bzw. nicht zu erreichen.
Wir haben gern in der Halle gesessen und etwas getrunken oder eine Kleinigkeit gegessen. In gemütlicher Atmosphäre saßen die Menschen gern und zur Kaffee – Zeit genossen viele den leckeren Kuchen und die Umgebung. Am Abend spielte ein Klavierspieler dezent zur Unterhaltung. Ein beliebtes Fotomotiv war der Elefantenbrunnen in der Mitte der Lobby.
Rund um das Hotel und in näherer Umgebung gab es bei Spaziergängen und Spazierfahrten einiges zu sehen. Vom Regierungsviertel, über Alleen mit schönen historischen Gebäuden bis zur Innenstadt mit großen Galerien, in denen es sich gerade bei schlechtem Wetter ganz gut schlendern und einkehren lässt.
Der Zugang zum Gebäude erfolgt mit dem Rollstuhl über den Seiteneingang über die linke Seitenstraße. Die Karten waren vorab bestellt und zugeschickt worden und unser Rollstuhlgast angekündigt. So durften wir auf dem Behindertenparkplatz parken und nach Nutzung der Klingel am Seiteneingang wurden wir abgeholt und in den Saal zu unseren Plätzen gebracht. Der Service – Mitarbeiter stand durchweg auch während der Show am Rand (Aufpasser) und kann bei Bedarf angesprochen werden. Da eine weitere Rollstuhlfahrerin auch mit größerem Pflegerollstuhl gekommen war, wurde es sehr eng und die Sicht war für die Gehandicapten nicht mehr gut möglich.
Eine übergeordnete Service – Mitarbeiterin wurde geordert, die prompt einen weiteren Sitz abmontierte und andere Gäste dafür umsetzte. Am Ende konnten alle gut sehen, hören und hatten genug Platz für die fantastische Show.
Vor der Show kehrten wir schräg gegenüber in ein familiäres, italienisches Restaurant ohne viel „Schnick – Schnack“ein. Pizza und Pasta können wir weiter empfehlen, ebenso die Freundlichkeit und den Service.
Da es nicht mehr so warm und außerdem oft sehr feucht bei Nieselregen war, haben wir das Kaufhaus „KaDeWe“ und die „Galeries La Fayette“ besucht.
Bei „Ritter Sport“ gab es neben ein paar Tafeln Schokolade ein Schokoladen – Fondue mit Obst für uns. Das kleine Café im Obergeschoss ist für Rollstuhlfahrer über einen etwas versteckten Fahrstuhl zu erreichen und eine Anmeldung war nicht erforderlich.
Für einen Besuch im Berliner Zoo war uns das Wetter zu unbeständig. Dafür haben wir dann vor dem Hotel mit Blick auf das Brandenburger Tor Curry – Wurst gegessen.
Spaß hatten wir auch im Kino am Potsdamer Platz. Die Karten waren vorbestellt und der Platz und die Sicht von oben neben dem Eingang prima.
Und wieder sind wir teils singend und lachend und teils ein bisschen dösend über die Autobahn zurück nach Hause gefahren.