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Da Seniorenbänke höher sind als herkömmliche, fällt das Aufstehen leichter. Foto: /Simon Granville

Den Alltag ohne Hindernisse gestalten

Heimsheim - „Wir bleiben dran an dem Thema“, sagen Margot Ritz und Alexander Lang. Die Vorsitzende des Stadtseniorenrats (SSR) und der Berater in Sachen barrierefreies Leben, der selbst an den Rollstuhl gebunden ist, haben ein barrierefreies oder zumindest barrierearmes Heimsheim fest im Blick. Seit 2018 gibt es eine Arbeitsgruppe unter dem Dach des SSR, die Hürden für behinderte Menschen, Senioren oder Eltern mit Kinderwagen in der Schleglerstadt aufspürt.

„Als wir auf die Stadt zugegangen sind, haben wir dort sofort Unterstützung bekommen“, erzählt Alexander Lang. Der Berater in Sachen Barrierefreiheit aus Mühlacker betreut 14 Gemeinden, darunter einige im Kreis Böblingen wie Rutesheim, Renningen und Aidlingen. Heimsheim sei eines der größten Projekte, „eines von dem wir am meisten vom Fachwissen vor Ort profitiert haben“, sagt Alexander Lang.

Einige Maßnahmen wurden bereits umgesetzt

Bereits nach einer ersten Begehung der Arbeitsgruppe Barrierefreies Heimsheim zusammen mit Bürgermeister, Bauamtsleiter und Bauhofleiter 2019 im Stadtkern wurden Maßnahmen aufgelistet und manche auch rasch umgesetzt. So wurde etwa am Rathaus ein Behindertenparkplatz ausgewiesen, große Klingelschilder am Gebäude selbst sowie an der Bücherei wurden angebracht, mit denen sich Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Türe öffnen lassen können.

Die Arbeitsgruppe mit ihren derzeit acht Engagierten und die Vertreter der Stadt sowie Mitglieder des Gemeinderats, die laut Margot Ritz bei der vergangenen Begehung auch dabei gewesen seien, laufen die Straßen ab und schauen nach möglichen Hindernissen für Menschen mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen, etwa hohe Bordsteine, zugeparkte Gehwege oder Stufen zu Geschäften oder Dienstleistern. „Die Pforzheimer, Hausener und Leonberger Straße haben wir schon gemacht, demnächst soll die Heerstraße begangen werden“, so Margot Ritz.

Manches Hindernis konnte schon beseitigt werden. „Vieles wird in Heimsheim ruckzuck erledigt“, sagt Alexander Lang. So seien „rasch und unbürokratisch“ zwei seniorengerechte Bände an der Mönsheimer Straße aufgestellt worden. Was es wo in der Stadt schon barrierefrei gibt, listet eine Tabelle auf der Homepage der Stadt im Einzelnen auf.

Bushaltestellen in der Ortsmitte sollen umgestaltet werden

Zwar hat sich die Coronapandemie auch bei diesem Thema als Bremsklotz erwiesen, trotzdem will man an der barrierefreien Stadt dranbleiben, betont die SSR-Vorsitzende. Noch in diesem Jahr wolle die Stadt die beiden Bushaltestellen in der Ortsmitte, die – im Gegensatz zu der Haltestelle am See – noch nicht barrierefrei sind, anpacken, so Margot Ritz. Im Frühjahr will die Arbeitsgruppe dazu einen Online-Workshop organisieren. Die Senioren haben Erfahrung mit diesem Format: Sie haben sich bereits zu den Auswirkungen von Höreinschränkungen in einem Videochat ausgetauscht.

„Weitermachen wollen wir auch auf jeden Fall beim seniorengerechten Einkaufen“, betont die 75-Jährige. Dazu soll beim Zugang zum örtlichen Einzelhandel der Bestand erfasst und geschaut werden, wo etwa eine kleine Rampe vorhandene Stufen überwinden kann und wo ein Heimservice möglich ist. Die Ergebnisse dieser Bestandsaufnahme sollen per Broschüre und Internet veröffentlicht werden.

Weitere Informationen über die barrierefreie Stadt gibt es online unter www.heimsheim.de/stadt/barrierefreiestadt.php.

Quelle: Von Brunhilde Arnold / Leonberger Kreiszeitung

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