„Dieser Auftrag ist für uns ein Highlight“

Barbara E. Euler

Benny und Steffi und ihr gelber Schulbus

„Dieser Auftrag ist für uns ein Highlight“

Beratung und passgenaue Produkte, vom Rollifahrer für Rollifahrer – so könnte man das Angebot von Rolligarage bei Bremen beschreiben. Steffi Hoyer (42), die seit einem Autounfall im Alter von 15 Jahren im Rollstuhl sitzt, und ihr Partner Benjamin Hermann (30) kennen die Belange rund ums Handicap genau. Die Beratung vor Ort ist ein willkommener Extra-Service. Und manchmal kommt sogar ein knallgelber amerikanischer Schulbus vorbei

Was genau bietet Rolligarage?

Benjamin: Bei uns bekommt man Produkte und Dienstleistungen, die die Rollstuhlwelt vereinfachen und von denen wir selbst überzeugt sind. Dabei kommen wir zum Kunden, statt dass der Kunde zu uns kommen muss! Wir nehmen uns Zeit, um auf individuelle Bedürfnisse einzugehen, und unterstützen unserer Kunden auch beim alltäglichen Antragswahnsinn.

Gepimmter Rollstuhl mit Sinn von Rolligarage

Besonders cool sieht es aus, wenn Ihr mit Euren US-Schulbus aufkreuzt. Seit wann gibt’s Euren Schoolbus und wie kamt Ihr dazu?

Benjamin: Den gibt’s seit 2018. Wir wollten einen rollstuhlfreundlichen Amerika-Urlaub machen und haben festgestellt: Das ist viel zu teuer. So haben wir uns einen original amerikanischen Schulbus, Baujahr 1999, gekauft und in Eigenarbeit zum maßgeschneiderten Wohnmobil umgebaut. Das Projekt heißt Renateschoolbus, weil Steffis Rollstuhl Renate heißt.

Und was macht Ihr damit?

Benjamin: Der Bus ist eigentlich unser Privatprojekt. Aber er eignet sich auch für unser Unternehmen ROLLIGARAGE, eine Dienstleistung von Renateschoolbus Zubehör für Rollis. Normalerweise benutzen wir einen amerikanischen Transporter, aber für Messeauftritte und weit entfernte Kundenbesuche, zum Beispiel in Bayern oder Österreich, nehmen wir unseren Bus. Oder wir verbinden Urlaub und Arbeit, wie bei dem Treffen verschiedener rollstuhlgerecht umgebauter Busse auf einem Flugplatz in Saarlouis vergangenen September. Das hat viele Interessenten angezogen und wir konnten unser Angebot darstellen.

Bestimmt war es aufwändig, den Bus passgenau umzubauen. Wie lief das und was war die größte Schwierigkeit?

Benjamin: Wir haben den Umbau überwiegend in Eigenarbeit bewältigt und hatten sehr viel Spaß dabei! Außerdem wurden wir von Freunden und Partnerfirmen unterstützt. Alles in allem hat es achteinhalb Monate gedauert. Die größte Schwierigkeit war, immer wieder das nötige Kapital für die nächsten Schritte zusammenzubekommen. Aber auch das haben wir geschafft!

 

 

 

 

 

 

 

 

Ob mit amerikanischen Transporter oder Bus – wo kann man das Team von Rolligarage treffen? Habt Ihr auch feste Termine oder kommt Ihr ausschließlich auf Bestellung?

Benjamin: Ein fester Termine ist für uns die Internationale Reha- und Mobilitätsmesse Irma in Hamburg, die nächste findet vom 5. bis 7. Mai 2022 statt. Ansonsten kommen wir auf Bestellung, deutschlandweit oder weiter! Wenn das telefonische Beratungsgespräch mit dem Kunden zeigt, dass wir helfen können, machen wir uns auf den Weg. Das Beste: Die Anfahrt kostet den Kunden nichts.

 

Und jetzt mit Corona – was könnt Ihr überhaupt noch machen?

Benjamin: Wir versuchen möglichst viel telefonisch zu erledigen und können auch auf diese Weise gute Beratung bieten. Wenn es aber für den Kunden etwas bringt, kommen wir nach wie vor persönlich vorbei, unter strengen Hygienevorgaben!

 

Was war für Euch der ungewöhnlichste oder schwierigste Kundenwunsch?

Benjamin: Demnächst fahren wir nach Berlin zu einem unserer jüngsten Kunden, der zwei Jahre alt ist und bisher nur einen Kleinkind-Rollstuhl hatte, in dem er nicht mehr so gut voran kommt. Jetzt bekommt er einen richtigen, individuell angepassten Rollstuhl. So ein kleines Kind kann natürlich gar nicht sagen, ob etwas passt oder wo es drückt. Dieser Auftrag ist für uns ein Highlight. Da freuen wir uns richtig drauf!

Für noch mehr Bekanntheit kooperiert Ihr mit YouLife. Was hat Euch zu dieser Entscheidung bewogen?

Benjamin: YouLife.Rocks ist die einzige Plattform mit einem Netzwerk für Menschen mit Behinderung. Wir versprechen uns davon, YouLife mit unserer Anwesenheit zu stärken und noch bekannter zu werden.

 

Hier gehts zum TheMall - Shop der Rolligarage

Hier gehts zum Tagebuch wie der Schulbus entstanden ist

 

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