Alexander

  • Admin
  • A
  • Team Member
  • T
Wohnung_Bau_Baustelle

Wohnraumoffensive: Behindertenbeauftragte fordern uneingeschränkte Barrierefreiheit

Die Behindertenbeauftragten der Länder und des Bundes fordern in einem aktuellen Papier den Bund, die Länder und die Kommunen auf, bei der geplanten Wohnraumoffensive die Belange von Menschen mit Behinderungen einzubeziehen. Die Interessen von Menschen mit Behinderungen seien bei der Formulierung der Ziele der Offensive nicht ausreichend berücksichtigt worden, so Ingrid Körner, die Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen in Hamburg.

Nr. 15/2018 Berlin, 20. November 2018

Jürgen Dusel: Nur barrierefreier Wohnungsbau ist sozialer Wohnungsbau

Die Behindertenbeauftragten der Länder und des Bundes fordern in einem aktuellen Papier den Bund, die Länder und die Kommunen auf, bei der geplanten Wohnraumoffensive die Belange von Menschen mit Behinderungen einzubeziehen. Die Interessen von Menschen mit Behinderungen seien bei der Formulierung der Ziele der Offensive nicht ausreichend berücksichtigt worden, so Ingrid Körner, die Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen in Hamburg. “Es fehlt bundesweit an bezahlbarem und barrierefreiem Wohnraum für Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen,“ so Körner weiter. Das Papier war vergangenen Freitag bei einem gemeinsamen Treffen aller Beauftragten in Hamburg verabschiedet worden.

Jürgen Dusel, Behindertenbeauftragter der Bundesregierung, macht deutlich: „Wohnen ist ein Menschenrecht. Dennoch gibt es zu wenig barrierefreie und auch bezahlbare Wohnungen in Deutschland. Die Wohnraumoffensive des Bundes ist zwar sehr zu begrüßen, aber natürlich darf ein so wichtiger Aspekt wie Barrierefreiheit nicht fehlen. Denn nur barrierefreier Wohnungsbau verdient den Namen sozialer Wohnungsbau.“ Barrierefreier Wohnraum habe eine starke soziale Dimension und sei für eine inklusive Gesellschaft unerlässlich. „Gerade vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft ist Barrierefreiheit ein wirtschaftlicher Standortvorteil. Sie muss Qualitätsstandard für modernes Bauen sein,“ fordert Dusel abschließend.

Die Beauftragten fordern unter anderem:

  • Die Schaffung von barrierefreiem, uneingeschränkt mit dem Rollstuhl nutzbarem und bezahlbarem Wohnraum, sowohl im Bestand als auch beim Neubau von Wohnungen. Die Mittel für die soziale Wohnraumförderung sind mit der Umsetzung von Barrierefreiheit zu verbinden.
  • Bei Bauvorschriften darf Barrierefreiheit nicht einer vermeintlichen Kostensenkung geopfert werden. Für eine älter werdende Gesellschaft und die Schaffung inklusiver Wohnangebote gibt es einen großen Bedarf an barrierefreiem und uneingeschränkt mit dem Rollstuhl nutzbarem Wohnraum. Barrierefreiheit von Anfang an spart mittel- und langfristig enorme Ausgaben.
  • Die Mittel für das KfW Programm „Altersgerecht umbauen“ sind zu erhöhen und nicht auf dem jetzigen Stand festzuschreiben, damit mehr Barrierefreiheit bei bestehenden Wohnungen erreicht werden kann.

Die komplette Erklärung ist als Anhang beigefügt und hier:

https://www.behindertenbeauftragte.de/SharedDocs/Downloads/DE/Fachveranstaltungen/20181120_Hamburger%20Erkl%C3%A4rung

Dieser Artikel könnte dir auch gefallen...

Bild zeigt Waschmaschine mit erhabener Blindenführung

Haushaltsgeräte für alle Menschen

Berlin/St. Gallen/Wien, 4. Mai 2022. Haushaltsgeräte gibt es für alles Mögliche und in verschiedenen Farben und Formen. Nur barrierefrei gibt es sie selten. Am 5. Mai, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, startet deshalb der Zusammenschluss "Home designed for all": Die Blinden- und Sehbehindertenverbände in Deutschland, Österreich und der Schweiz machen gemeinsam darauf aufmerksam, dass Menschen mit Seheinschränkung durch Touchpads an Herd und Backofen und andere Barrieren vor große Probleme gestellt werden. Dafür hat der Zusammenschluss u. a. einen Erklärfilm veröffentlicht.

lwl-film

Die Macht im Rollstuhl - was die Menschen in den USA der 70er Jahren erreichten

Flashback in die Vergangenheit und doch könnte der Text heute für Deutschland passen – wer etwas ändern will, muss dafür kämpfen, auch in den USA war nicht immer alles perfekt und die Einwände der Verantwortlichen von damals klingen heute immer wieder in meinen Ohren.

Vielerorts hat man auch in Deutschland begriffen, dass eine inklusive Gesellschaft und eine barrierefreie Umgebung notwendig geworden ist, um den Herausforderungen der immer älter werdenden Gesellschaft zu begegnen. Denn Barrierefreiheit ist ein wesentlicher Bestandteil der Inklusion und erfordert einen fortwährenden Prozess, welcher von allen Beteiligten gelebt werden muss. Genau hier gilt es Lösungen zu finden, welche allen heute und auch in Zukunft gerecht werden.
Skizzierte Hände suchen einander un der Ecke ein schalter mit türöffner

Alle Bedürfnisse bedenken und in die Breite gehen Arbeitskreis „Barrierefreies Rutesheim“ nimmt die Arbeit auf

Die frisch gegründete Arbeitsgruppe „Barrierefreies Rutesheim“ hat sich vor einer Woche zum ersten Mal getroffen. Natürlich online, andere Möglichkeiten bleiben im Moment kaum. Aber alle Beteiligten wollen das Thema angehen und voranbringen. „Wir wissen alle nicht, wie es mit Corona weitergeht, und monatelang alles brachliegen zu lassen, ist keine Option. Dafür ist uns die Barrierefreiheit in Rutesheim einfach zu wichtig“, sagt Bürgermeisterin Susanne Widmaier.